Dem preußischen Beamten und Reformer, dem Verfasser unzähliger Denkschriften und Initiator epochemachender Sozialgesetze, dem Logistiker des antinapoleonischen Kriegs, dem Wissenschaftsorganisator wurde seit vielen Jahrzehnten keine umfassende Biographie auf wissenschaftlicher Grundlage mehr gewidmet. Der Mainzer Historiker Heinz Duchhardt verleiht, auch im Rückgriff auf ungedrucktes Quellenmaterial, neben dem Beamten und Staatsmann, neben dem politischen Partner von Königen und Kaisern, erstmals aber auch dem privaten Stein Konturen: dem Familienvater und Gutsherrn, dem Reisenden und Mäzen, dem persönlichen Netzwerk. Der Rezeptionsgeschichte, in deren Verlauf Stein geradezu zum Deutschen schlechthin stilisiert wurde, wird entsprechend Aufmerksamkeit geschenkt. Am Beginn des Stein-Gedenkjahrs ein Buch, das neue Maßstäbe setzt.