Als am 24. Oktober 1648 die Friedensverträge des Kaisers und der Reichsstände mit Frankreich und Schweden unterzeichnet wurden, zählte Spanien nicht zu den Signatarmächten. König Philipp IV. hatte am 30. Januar 1648 mit dem Frieden von Münster den Achtzigjährigen Krieg gegen die Republik der Vereinigten Niederlande beendet, doch die Verhandlungen Spaniens mit Frankreich auf dem Westfälischen Friedenskongreß waren erfolglos geblieben. Beide Mächte gelangten erst 1659 zum Abschluß ihres 1635 begonnenen Krieges, so daß das ursprüngliche Ziel des Westfälischen Friedenskongresses, die Herbeiführung eines unversalen Friedens, einer „pax universalis“, nicht erreicht worden ist. Wie es zu diesem Scheitern gekommen ist, ist Inhalt der vorliegenden Studie. Sie zeigt, daß der unbedingte Wille der Kontrahenten zu einer Verständigung erforderlich gewesen wäre, um zu einem für beide Seiten reputierlichen Friedensschluß zu gelangen. Genau dies, der feste Wille der Höfe von Madrid und Paris zur Beendigung des Krieges, war jedoch in den Jahren 1643 bis 1649 nicht uneingeschränkt handlungsleitend für die Kongreßpolitik beider Mächte. Ein Friedensschluß der beiden katholischen Kronen mißlang daher in Münster. Teile Europas blieben somit auch nach dem 24. Oktober 1648 im Krieg.