Der kaiserliche Generalleutnant Matthias Gallas (1588–1647) war eine umstrittene Persönlichkeit. Als Trunkenbold und Heerverderber ging er in die Geschichte ein. Albrecht von Wallenstein hat ihn gefördert. Die beiden Kaiser Ferdinand II. und Ferdinand III. hielten trotz Niederlagen an ihm fest. Der aus dem Fürstbistum Trient stammende Gallas war somit über acht Jahre im Oberkommando der kaiserlichen Armee und nach Wallenstein der höchste nicht aus dem Hause Habsburg stammende Militär der Reichsarmada zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die Schlacht von Nördlingen 1634 war sein größter Triumph, die weiteren Feldzüge gingen weit weniger erfolgreich aus. Diese Biographie beschreibt die ungewöhnliche Karriere des Generals, seine Herkunft, seine Feldzüge, sein soziales Umfeld, seine gesundheitlichen Probleme, seine Beziehungen zum Hof, die vorherrschenden strukturellen Rahmenbedingungen, die Gräuel des Krieges wie auch die militärstrategischen Entscheidungsprozesse innerhalb der habsburgischen Staatsführung. Die hier vorliegende, erste umfangreiche Darstellung zu Matthias Gallas ist daher nicht nur eine partielle Biographie eines kaiserlichen Offiziers, sondern auch eine militärhistorische Studie über den Dreißigjährigen Krieg.