Das dreihundertjährige Jubiläum der Reformation war in der Grafschaft Mark von den beiden eigenständigen lutherischen und reformierten Kirchen enthusiastisch gefeiert worden. Sie schlossen sich in Hagen im September 1817 zu einer Gesamtsynode zusammen und beschlossen ihre Vereinigung. Davon berichtet der im Jahre 1997 erschienene erste Band. Das Protokoll der zweiten Gesamtsynode in Unna 1818 zeigt nun die Ernüchterung, die inzwischen eingetreten war. Denn die von der Gesamtsynode eingesetzten Kommissionen kamen bei der Ausarbeitung der gemeinsamen Verfassung und Kirchenordnung, des Katechismus und Gesangbuchs nur langsam voran. Die Gemeindevereinigungen in Wetter, Wattenscheid und anderen Orten führte zu Widerständen und langwierigen bürokratischen Vorgängen. Die nun durchgeführte Bildung gemeinsamer, unierter Kirchenkreise erwies sich als schwierig, weil die bisher gültigen lutherischen und reformierten Kirchenordnungen zu verschieden waren. Der vorliegende Band zeigt die Bemühungen der Gemeinden, Kirchenkreise, der Präsides der Synode, der staatlichen Behörden in Arnsberg, Münster und in Berlin, die Schwierigkeiten zu beheben.
Mit dem Protokoll der märkischen Gesamtsynode 1818 liegt ein weiterer Band vor, der die Bemühungen um die preußische Union von 1817 dokumentiert. Er zeigt, daß mit der Vereinigung der Gemeinden, Kirchenkreise und Synoden das Festhalten an der traditionellen Ordnung konkurrierte. Der Band setzt die Dokumentation auf breitester Grundlage fort. Diese Ausführlichkeit ist für die Erforschung der Kirchenunionen des 19.Jahrhunderts richtungsweisend.