Mit diesem Band legen die Editoren H. Anzulewicz und J.R. Söder auf der Grundlage der überlieferten, lateinischen Handschriften erstellte Textausgabe der anthropologischen Frühschrift De homine ('Über den Menschen') des Doctor universalis (†1280) vor. Das undatierte, wohl in den 1240er Jahren redigierte, monumentale Werk umfasst in dieser kritischen Großquart-Ausgabe fast 600 Textseiten. Bei diesem bisher wenig beachteten Text handelt es sich um einen eigenständigen Teil einer größeren schöpfungstheologischen Summe, die den Menschen in seiner seelisch-körperlichen Verfasstheit, in seinem Urzustand und in seinem natürlichen Lebensraum zum Gegenstand hat. Sowohl der theologische als auch der philosophische Blick auf den Menschen macht diesen vordergründig vom seelischen Prinzip her begreifbar. Erst im zweiten Schritt sollen ihre Eigenschaften und Ursachen untersucht werden, da auf diesem Weg die Vermögen und Funktionen der Seele erkannt werden. Albert hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass die Seele nicht nur das Lebens- und Erkenntnisprinzip des Körpers ist, sondern dass sie den belebten Körper in seinem natürlichen Sein und seiner ihn bestimmenden Wesenheit konstituiert.