Christen an der Ruhr 5

Haas, Reimund / Bärsch, Jürgen
Christen an der Ruhr 5
 
Bandnummer
5
Auflage
1. Auflage
Umfang
286 Seiten, mit Abbildungen
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
30.06.2014
Bestell-Nr
10491
ISBN
978-3-402-10491-0
Preis
24,80
Zum „Dialogprozess“ im Ruhrbistums Essen für ein „Zukunftsbild“ und zum 50. Geburtstag von Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck legt das Institut für kirchengeschichtliche Forschung des Bistums Essen im Jahre 2014 den fünften Band seiner ökumenischen Reihe mit christlichen Lebensbildern aus dem Ruhrgebiet vor. In dieser – schon seit fast zwei Jahrhunderten – vom Strukturwandel gezeichneten Region ist auch von der geringer werdenden Zahl der Christinnen und Christen ein Profil gefragt, sich unter den gegenwärtig krisenhaften und zukünftigen Bedingungen im gesellschaftlichen und kirchlichen Alltags- und Glaubensleben „gut aufgestellt“ und „zukunftsfähig“ zu bewähren.

Dazu haben 16 Autorinnen und Autoren 17 neue Lebensbilder von engagierten und profilierten Christen aus der Region des Ruhrgebietes zusammen getragen. Ausgehend von „konfessionellem Parteiengezänk mit Liebesliedern an den himmlischen Bräutigam“ und einem Hexenprozess in Menden aus dem 16. und 17. Jahrhunderts liegt der Schwerpunkt der Lebensbilder im Industriezeitalter des Ruhrgebiets, in dem Frauen, Männer, Priester und Ordensleute überzeugend ihr Christsein für die Menschen an der Ruhr einsetzten. „Schwere Zeiten“ gab es für die „Katholiken an der Ruhr“ auch nach dem „Kulturkampf“ und speziell in den Epochen des Ersten Weltkrieges, des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges, die auch die jeweils nachwachsenden Generationen prägten. Aus der ersten Priester-Generation im Ruhrbistum Essen werden die Prälaten Paul Aufderbeck und Professor Heribert Heinemann sowie Weihbischof Wolfgang Große vorgestellt. Als zweiter Bischof wird der erst jüngst von der „Forschung entdeckte“ französische Militärbischof im Rheinland Paul Rémond für den „Ruhrkampf“ vorgestellt. Die Christinnen sind durch eine „gründliche“ Fürsorgerin in Hörde und eine hochgebildete und pädagogisch engagierte Ordensfrau in Essen-Werden vertreten. Die katholischen Laien reichen vom Küster, Organisten und Rendanten bis Erwachsenenbildner und Professor an einer pädagogischen Akademie der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Wattenscheid und Oberhausen sind je durch Pfarrer repräsentiert, die „in der Wiege der Ruhrindustrie“ und in „schweren Zeiten“ als priesterliche Hirten- und Seelsorger mit den Menschen an der Ruhr gelebt haben, genauso wie in Dortmund ein Jesuitenpater oder in Essen ein Kaplan als Präses eines mitgliederstarken Katholischen Jungmänner-Vereins.

Die mit je einem Porträtfoto sowie Quellen- und Literaturangaben versehenen ausführlichen Biogramme sind für die Geschichte des Christentums und die Regionalgeschichte im Ruhrgebiet von besonderer und aktueller Bedeutung. Diese Beispiele zeigen Menschen an der Ruhr mit all den Freuden und Leiden, den Hoffnungen und Enttäuschungen, die das Leben in jeder Epoche ausmachen und in besonderer Form auch in der Gegenwart und Zukunft die Christen und Menschen im Ruhrgebiet prägen.

Über den Autor

Reimund Haas, Dr. theol., ist Professor für Kirchengeschichte an der Phil.-Theol. Hochschule Münster und wissenschaftlicher Archivar am Historischen Archiv des Erzbistums Köln.
Jürgen Bärsch, Dr. theol., ist Professor für Liturgiewisenschaft an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort
S. 5–6

Vorwort
S. 7–8

Ansgar Franz
Philipp Nicolai (1555–1608). Parteiengezänk, Pest und Poesie
S. 9–20

Hartmut Hegeler
Hexenmeister Billi aus Wickede/Ruhr. Der Hexenprozess gegen Blesien Billi aus Wickede/Wimbern 1628
S. 21–28

Brigitte Spieker
Luise Dirks (1871–1949). Fürsorgerin in der Industriestadt Hörde. „Was sie tat, tat sie gründlich“ (Walter Dirks)
S. 29–42

Hans-Ludwig Selbach
Paul Rémond (1873–1963). Der französische Militärbischof im Ruhrkonflikt nach dem Ersten Weltkrieg
S. 43–62

Clemens Kreuzer
Anton Gilsing (1875–1946). Arbeit, Kampf und Opfer
S. 63–84

Stefan Pätzold
Propst Bernhard Hellmich (1878–1956). Von priesterlicher Hirten- und Wattensscheider Heimatliebe. Pfarrer in schweren Zeiten
S. 85–94

Ludger Tewes
Pastor Josef Helmus (1886–1966) aus Gladbeck. Im Widerstand zum Nationalsozialismus
S. 95–114

Ludger Tewes
Johannes Lichtenberg (1886–1958). Küster, Organist und Rendant in Gladbeck-Butendorf
S. 115–136

P. Johannes Wielgoß
Gottfried Salz (1892–1953). Umtriebiger Jugendseelsorger und kämpferischer Pfarrer
S. 137–154

Dieter Höltershinken
Pater Ludger Born S. J. (1897–1980). Helfer im „Stall“. Hilfe für Verfolgte und Juden und Gründer der Gilden im Ruhrgebiet
S. 155–170

Martin Patzek
Karl Mücher (1900–1982). Priester und Lehrer
S. 171–180

Reimund Haas
Heinrich G. Raskop (1904–1985). Ein Dortmunder „katholischer Volksbildner“ von der Weimarer Republik über die Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus zur jungen Bundesrepublik
S. 181–200

Hans Jürgen Brandt
Der Essener Prälat Paul Aufderbeck (1914–2010). Im Schatten des großen Bruders
S. 201–214

Gerhard Witzel
Schwester Agnes Bernharda Zepter (1923–2008). „In hoc signo vinces – In diesem Zeichen (des Kreuzes) siege!“
S. 215–224

Franz Kalde
Prof. Dr. Heribert Heinemann (1925–2012). Als Rheinländer im Ruhrgebiet
S. 225–234

Severin Gawlitta
Weihbischof Wolfgang Große (1928–2001). „Dem Bischofsamt Ehre gemacht!“
S. 235–266

Jürgen Bärsch
Pfarrer Gregor Rehne (1938–1986). Ein Seelsorger in der „Wiege der Ruhrindustrie“
S. 267–282

Anschriften der Autorinnen und Autoren
S. 283

Personen-Übersicht „Christen an der Ruhr“ Band 1 bis 4
S. 284–285

Bildnachweis
S. 286
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