Gegenstand der Untersuchung ist die Rekonstruktion von institutionellen Rahmenbedingungen und theologischer Konzeption der antiken westlichen Synoden des vierten bis siebten Jahrhunderts. Als wichtigste Quelle dienen die überlieferten antiken Synodalakten von den Anfängen bis zum Ende des 7. Jahrhunderts.
Der erste Teil der Arbeit widmet sich der philologischen Analyse und Typisierung westlicher Konzilsakten. Die Kenntnis der Struktur der Akten und der ihnen zugrundeliegenden formalen Gesetzmäßigkeiten ist eine wichtige Voraussetzung, um diese auf ihre Aussagen über Ablauf und Organistion der Konzilien hin befragen zu können. Darüber hinaus werden Entstehungsprozess und Überlieferung der westlichen Konzilsakten in den erkennbaren Umrissen kurz charakterisiert.
Aufgabe des zweiten Teils ist zunächst die nach den Regionen Spanien, Gallien, Nordafrika und Rom/Italien getrennte Darstellung des äußeren Ablaufs und der verfahrenstechnischen Elemente der westlichen Synoden von der Einberufung der Synode bis zu ihrem Abschluss. Neben der Klassifizierung der Synoden und ihrer Protokolle sowie der Frage nach Termin- und Ortswahl werden die Teilnehmer und ihre Funktionen untersucht und die einzelnen Stationen des synodalen modus procedendi nachgezeichnet. Ebenso wird in diesem zweiten Teil die Autoritätsbegründung synodaler Entscheidungen untersucht, d. h. es wird gefragt, auf welchen Grundlagen die von den Synoden für ihre Entscheidungen beanspruchte Verbindlichkeit ruht.
Im dritten Teil werden abschließend die innerhalb der regionalen Einteilung gewonnen Einzelbeobachtungen zusammengeführt, um so zu einer Gesamtschau der verfahrenstechnischen und theologischen Konzeption der spätantiken Synoden des Westens zu gelangen.