Der 56. Band des Jahrbuchs für Christliche Sozialwissenschaften stellt die ethischen Herausforderungen der Energiewende, die seit dem Reaktorunfall in Fukushima 2011 vor allem in Deutschland forciert wird, ins Zentrum einer interdisziplinären Erörterung. Erstmals in der nunmehr über 50-jährigen Geschichte des Jahrbuchs ist ein Band damit einem ökologischen bzw. umweltethischen Thema gewidmet. Wissenschaft und Politik wie auch die kirchliche Sozialverkündigung fokussieren den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und den schonenden Umgang mit Primär-Energiequellen als zentrale Herausforderung der „ökologischen Umkehr”. Sozialethische, juristische, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, u. a. von M. Vogt, D. Fuchs und A. Graf, O. Renn, J. Wiemeyer, M. Heimbach-Steins und A. Lienkamp, beleuchten interdisziplinär und facettenreich die ethischen Herausforderungen, die mit der Energiewende als komplexem gesellschaftlichem Transformationsprozess verbunden sind.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
S. 9–22
I. Ethische Herausforderungen der Energiewende
a) Ouvertüre
Beatrice Dernbach
Energiewende – ein politisch besetzter Begriff
S. 23–36
Sabine Schlacke / James Kröger
Die Energiewende – Herausforderungen für einen gestaltenden Staat
S. 37–48
Andreas Löschel
Kosten der Energiewende, Wettbewerbsfähigkeit und Energiearmut
S. 49–60
Michael Kopatz
Sozial- und Suffizienzpolitik als Teil der Energiewende
S. 61–72
Hanna Lehmann
Energiewende heißt handeln
S. 73–84
b) Forschungsbeiträge
Markus Vogt
Die Moral der Energiewende. Eine Topographie ethischer Herausforderungen
S. 85–106
Antonia Graf / Doris Fuchs
Energiewende konkret. Lokale Transformationsprozesse und ihre normative Einbettung in Governance-Strukturen des Mehrebenensystems
S. 107–132
Ortwin Renn
Akzeptanz und Energiewende. Bürgerbeteiligung als Voraussetzung für gelingende Transformationsprozesse
S. 133–154
Marianne Heimbach-Steins / Andreas Lienkamp
Die Enzyklika „Laudato si” von Papst Franziskus. Auch ein Beitrag zur Problematik des Klimawandels und zur Ethik der Energiewende
S. 155–180
c) Literaturüberblick
Joachim Wiemeyer
Umwelt und Energiepolitik in der sozialethischen Forschung – ein Literaturüberblick
S. 181–204
II. Forschungsbeiträge zur Sozialethik
Matthias Möhring-Hesse
„... sollte man sich nicht nötigen lassen, nach den Sternen zu greifen”. Zur normativen Rationalität von Wallraffs katholischer Gesellschaftsethik
S. 205–226
Peter G. Kirchschläger
Menschenrechte als kontinuierliche Quelle von Wertegeneralisierung
S. 227–252
III. Berichte und Mitteilungen
a) Tagungsberichte
Lars Reuter / Arne Manzeschke
Die Ethik des Krieges und des Friedens. Bericht über die 51. Jahrestagung der Societas Ethica 2014 in Maribor
S. 253–260
Stefanie A. Wahl
Transnationalität und politische Ordnung. Bericht über das 16. Berliner Werkstattgespräch der Sozialethiker(innen) 2015
S. 261–266
Anna Maria Riedl / Anna Kroll / Felix Krause / Michael Hartlieb
Gender – Autonomie – Identität. Bericht zum 24. Forum Sozialethik 2014 in der Katholischen Akademie Schwerte
S. 267–272
Hermann-Josef Große Kracht / Jonas Hagedorn
„Wem gehört das Land – und wozu eigentlich?” – Probleme und Perspektiven des Privateigentums an Grund und Boden. Bericht zu den 5. Heppenheimer Tagen zur christlichen Gesellschaftsethik
S. 273–280
b) Mitteilungen
Qualifikationsarbeiten in der deutschsprachigen katholischen Sozialethik
S. 281–294
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes
S. 295–297