Jesus Christus – in diesem Namen bündelt sich das christliche Bekenntnis, die geschichtliche Person Jesus von Nazaret sei das Heil aller Menschen. Dieser Name regt an – zur Auseinandersetzung mit der historischen Person, seiner Rezeption, seiner Wirkungsgeschichte. Dies unternimmt der vorliegende Band aus einer Vielzahl von Perspektiven, die ein repräsentatives Spektrum des 40. Theologischen Studienjahres abdecken: mit Beiträgen zu biblischen Hintergründen und Grundlagen der Christologie sowie zur Aufgabe der Exegese, Reflexionen auf das „Solus Christus“ in Spätmittelalter und Reformation oder auf die Kontextualität und Universalität von Christologien, aber auch mit Untersuchungen zu Jesus im Koran und in aktuellen literarischen Texten.
Ergänzend finden sich zwei Beiträge, die explizit das Theologische Studienjahr Jerusalem thematisieren: Zum einen wird sein ökumenischer Charakter in den Blick genommen, zum anderen die weitere Perspektive des Studierens im Heiligen Land eingenommen.
Indem dieser Band die Dokumentation der thematischen Bandbreite und Tiefenschärfe dieses akademischen Programms mit auf dessen Zukunft gerichteten Überlegungen verbindet, bezeugt er, wie innovativ in Jerusalem Theologie getrieben werden kann und welche Impulse von dort ausgehen können.
Über den Autor
Thomas Fornet-Ponse, geb. 1979, studierte Katholische Theologie, Philosophie und Alte Geschichte in Bonn und Jerusalem und wurde in katholischer Theologie in Salzburg und in Philosophie in Bonn promoviert. Gegenwärtig Studiendekan des Theologischen Studienjahres Jerusalem und Inhaber des Laurentius-Klein-Lehrstuhls für Biblische und Ökumenische Theologie.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
S. 7–10
Andreas Michel
Psalmen und Christologie
S. 11–30
Barbara Schmitz
»Gott« im Aristeasbuch
S. 31–48
Michael Tilly
Christologisch begründete Gleichheitsaussagen im 1. Korintherbrief
S. 49–62
Christine Gerber
Erzählte Christologie im Markusevangelium – oder: Wie ist zu verstehen, wer Jesus ist?
S. 63–72
Tobias Nicklas
Verantwortete Exegese. Reflexionen (auch) anhand der Geschichte der Jesusforschung
S. 73–90
Volker Leppin
»Solus Christus«. Von der spätmittelalterlichen Passionsfrömmigkeit zum reformatorischen Glauben
S. 91–108
Thomas Fornet-Ponse
Herausforderungen kontextueller Christologien
S. 109–132
Angelika Neuwirth
Jesus und Muhammad – zwei spätantike Lehrer? Ein Versuch, den Koran im Licht der Lehre Jesu »neu zu lesen«
S. 133–148
Zishan Ahmad Ghaffar
Jesus redivivus. Der koranische Jesus im Kontext von Prophetologie
S. 149–162
Georg Langenhorst
»… in diesem Namen aber …« (Andreas Knapp). Jesus in literarischen Texten des 21. Jahrhunderts
S. 163–186
Jörg Michael Karle / May-Britt Melzer / Dominik Schlauß
Jerusalem als Korrektiv wissenschaftlicher und persönlicher Erkenntnis
S. 187–200
Thomas Fornet-Ponse
Das Theologische Studienjahr Jerusalem als Beispiel einer Ökumene der Profile. Vorlesung anlässlich der Übernahme des Laurentius-Klein-Lehrstuhls für Biblische und Ökumenische Theologie
S. 201–224
Christoph Markschies
Studieren im Heiligen Land. Beobachtungen aus der Antike und ihre Bedeutung für die Gegenwart
S. 225–248
Autorinnen und Autoren
S. 249–252