Vom 25. bis 27. Februar 2016 fand in der Benediktinerabtei Niederaltaich die im zweijährigen Turnus abgehaltene Tagung der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Philosophiedozentinnen und -dozenten im Studium der katholischen Theologie an wissenschaftlichen Hochschulen statt. Dabei ging es unter dem bewusst provokant formulierten Titel „Welche Philosophie braucht die Theologie?” um eine Metareflexion auf das Verhältnis beider Disziplinen, die im universitären Alltag innerhalb der Katholisch-Theologischen Fakultäten in einem spannungsvollen Diskurs vereint sind. Der vorliegende Band, der die Vorträge und Diskussionen der Tagung dokumentiert und punktuell um einige neu aufgenommene Texte erweitert wurde, versteht sich als Bilanz eines fortwährenden Dialogs, der zur immer wieder neuen Selbstreflexion in der Methodik der Philosophischen Grundfragen der Theologie anregen möchte. Auch wenn sicherlich kein Anspruch auf Vollständigkeit in Hinsicht auf die Darstellung aller für die systematische Theologie relevanten philosophischen Paradigmen und Stile erhoben werden kann, verbindet sich mit der Publikation dieses Bandes doch die leise Hoffnung auf einen Dialog zwischen oftmals disparaten Debattenlagen.
Über den Autor
Martin Blay, Dr. theol. des., war von 2015 bis 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Philosophische Grundfragen der Theologie an der Universität Regensburg und ist derzeit im pastoralen Dienst des Bistums Augsburg tätig.
Thomas Schärtl, Prof. Dr., ist Inhaber des Lehrstuhls für Philosophische Grundfragen der Theologie an der Universität Regensburg.
Christian Tapp, Prof. Dr. Dr., ist ordentlicher Professor auf der Stiftungsprofessur für Philosophie am Institut für Christliche Philosophie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber
S. 1–2
Thomas Schärtl
Relevanzfragen für eine Philosophie in der Theologie
S. 3–40
I. Die Maßgabe der Geschichte
Ludger Honnefelder
Das Erbe der Scholastik
S. 41–56
Johannes Brachtendorf
Braucht die Theologie Philosophiegeschichte?
S. 57–74
II. Vermächtnisse des modernen Denkens
Richard Schaeffler
Transzendentalphilosophie und Theologie
S. 75–86
Klaus Müller
Idealismus und Theologie. Ein prekäres Syndrom mit Zukunftsvermerk
S. 87–102
Friedo Ricken
Die Relevanz des Pragmatismus für die Theologie
S. 103–114
Hans Kraml
Konstruktivismus und Theologie
S. 115–142
III. Philosophie im Modus des Vernehmens und der Kritik
Eberhard Tiefensee
„Denk nicht, sondern schau!” (L. Wittgenstein). Zur Relevanz der Phänomenologie für die Theologie
S. 143–162
Markus Knapp
Kritische Theorie und Theologie
S. 163–180
Holger Zaborowski
(Französischer) Poststrukturalismus und christliche Theologie
S. 181–198
IV. Analytische Philosophie und spekulative Metaphysik
Winfried Löffler
Analytische Philosophie und Theologie
S. 199–226
Benedikt Paul Göcke
Alter Wein in neuen Schläuchen: Analytische Philosophie als ancilla theologiae
S. 227–258
Uwe Meixner
Logischer Zwang und philosophische Freiheit
S. 259–274
Andreas Reitinger
Gott und Welt im Prozess. Der mögliche Beitrag der Prozessphilosophie für die Theologie
S. 275–290
Verzeichnis der Autoren
S. 291–292