Sergij Bulgakov (1871–1944) ist einer der bedeutendsten russischen Denker des 20. Jahrhunderts. Der Professor für Politische Ökonomie wandte sich vom Marxismus ab und ließ sich 1918 zum Priester der orthodoxen Kirche weihen. Nach seiner Ausweisung aus Russland wirkte er als Dekan am Orthodoxen Theologischen Institut St. Serge in Paris. Dort entstand sein umfangreiches theologisches Werk. Bulgakovs Habilitationsschrift Philosophie der Wirtschaft (1912) bildet den Auftakt zur deutschen Werkausgabe. Hier bereitet sich durch den naturphilosophisch interpretierten Begriff der Sophia Bulgakovs spätere Theologie vor. Angesichts aktueller Wirtschaftskrisen und festgefahrener Systemdebatten bietet die Philosophie der Wirtschaft bis heute lohnende Denkanstöße. Das zeigt der Begleitband, der ein Kolloquium zur interdisziplinären Rezeption des Werkes dokumentiert.
Über den Autor
Dr. Barbara Hallensleben ist Professorin für Dogmatik und Theologie der Ökumene an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg/Schweiz sowie Mitglied im Direktorium des Instituts für Ökumenische Studien.
Dr. Regula Zwahlen ist Leiterin der Forschungsstelle Sergij Bulgakov sowie Assistentin für Dogmatik und Theologie der Ökumene an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg/Schweiz.