„Wachet und betet“ (Mk 14,38). Jesus bittet seine Jünger um Beistand und sie schlafen. Im Garten Gethsemane wacht und betet Jesus allein und ringt mit Gott. Was bedeuten Wachsamkeit und Gebet für den christlichen Glaubenheute und welche Gestalt sollten sie in der Gegenwart erhalten? Die durch die globale COVID-19 Pandemie ausgelösten gesellschaftlichen und politischen Unruhen haben die Aktualität dieser Frage deutlich gemacht. Dieser Band versammelt theologische Beiträge aus unterschiedlichen christlichen Traditionen und theologischen Disziplinen, die sich um eine zeitgemäße Antwort auf diese Frage bemühen.
Mit Beiträgen von Silvianne Aspray, Luca Baschera, Hans Boersma, Peter Boutene, Mariano Delgado, Yvonne Dohna Schlobitten, Oliver Dürr, Gregor Emmenegger, Barbara Hallensleben, Christian Hennecke, Katharina Heyden, Ralph Kunz, Frère Richard, Christine Schliesser, Thomas Schumacher, Ursula Schumacher, Fulbert Steffensky, Andreas Steingruber, Christiane Tietz, Stephan Wahle, Stefan Wenger, Jean-Claude Wolf, Matthias Zeindler und Peter Zimmerling.
Über den Autor
Oliver Dürr, MTh, ist Diplomassistent am Lehrstuhl Dogmatik und Theologie der Ökumene der Universität Fribourg, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Studienzentrum für Glaube und Gesellschaft und Mitglied der Gemeinschaftsleitung der Landeskirchlichen Gemeinschaft jahu.
Ralph Kunz, Prof. Dr. theol., ist Ordinarius für Praktische Theologie mit den Schwerpunkten Homiletik, Liturgik und Poimenik an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich und Leiter des Centers for the Academic Study of Christian Spirituality.
Andreas Steingruber, MTh (VDM), ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Studienzentrum für Glaube und Gesellschaft und Mitglied der Gemeinschaftsleitung der Landeskirchlichen Gemeinschaft jahu.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis und Formalia
S. XI–XII
Vorwort
S. XIII–XV
Oliver Dürr / Ralph Kunz / Andreas Steingruber
„Wachet und betet“. Zur Einleitung
S. 1–16
Zeitdiagnosen: Gebet im säkularen Zeitalter
Fulbert Steffensky
Ganzheit im Fragment. Spiritualität in säkularen Zeiten
S. 17–32
Hans Boersma
Spiritualität in der Moderne. Warum das Ende der Anfang ist
S. 33–44
Silvianne Aspray
Gottes radikale Gabe und die menschliche Individualität. Zur Gott-Welt-Beziehung im Licht von Jakobus 1,17f
S. 45–54
Oliver Dürr
Umstrittene Imagination. Zur Konfrontation von Christentum und Transhumanismus im säkularen Zeitalter
S. 55–80
Jean-Claude Wolf
Warum sich das Gebet nicht „säkularisieren“ lässt
S. 81–94
Politische Implikationen: Gebet in Zeiten des Endes
Christine Schliesser
Aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten. Dietrich Bonhoeffer und Verantwortung heute
S. 95–106
Peter Zimmerling
Zwischen Widerstand und Ergebung. Sieben Impulse zum Umgang mit Leid und Anfechtung
in praktischer Absicht
S. 107–120
Thomas Schumacher
Christusbeziehung und politischer Widerstand. Paulinische Impulse ausgehend von Röm 13,1–7
S. 121–134
Barbara Hallensleben
Quis iudicabit? Einander anerkennen als Kirche
S. 135–152
Einheitsperspektiven: Mensch und Kirche im Gebet vor Gott
Hans Boersma
Gemeinsam auf dem Berg. Einheit und Spiritualität
S. 153–166
Peter Bouteneff
Ökumene der Buße
S. 167–174
Luca Baschera
Gebet als Buße. Von der Notwendigkeit, sich immer wieder Gott zuzuwenden
S. 175–192
Frère Richard
Gebet und Ökumene als „Verlustgeschäft“
S. 193–202
Andreas Steingruber
„Dem Werden von Ekklesia dienen“. Zur Entstehung christlicher Gemeinschaft aus der Gottesliebe
S. 203–210
Matthias Zeindler
Gibt es eine reformierte Spiritualität?
S. 211–226
Transformation: Gebet in der Krise
Ralph Kunz
Lob der Klage. Beten mit Hiob
S. 227–242
Peter Zimmerling
„Durch die Fenster des dunklen Glaubens lässt Gott sich sehen“. Nachterfahrungen: eine Chance, den Glauben zu vertiefen?
S. 243–252
Ursula Schumacher
Selbstübergabe an Gott im Leben und Sterben. Zu einer Anthropologie beziehungskonstituierter Ganzheit
S. 253–272
Ressourcen: Quellen christlicher Spiritualität
Gregor Emmenegger
„Komm, folge mir nach!“ Zu den Wurzeln christlicher Spiritualität
S. 273–292
Katharina Heyden
Wachsam Beten als Einübung heiliger Nüchternheit. Impulse aus dem spätantiken Wüstenmönchtum
S. 293–310
Mariano Delgado
Christliches Beten. Akzente bei Teresa von Ávila
S. 311–330
Yvonne Dohna Schlobitten
Das schauende Denken auf das Ganze. Romano Guardini und die Didaktik des Blicks auf die
Wirklichkeit im Gebet
S. 331–344
Peter Bouteneff
Reflexionen über die Rolle der Kunst im geistlichen Leben
S. 345–352
Konkretionen: Wie können wir denn beten?
Christiane Tietz
Was heißt: Gott erhört Gebet?
S. 353–372
Stephan Wahle
Im Rhythmus der Zeit. Persönliches Beten mit dem Kirchenjahr
S. 373–386
Christian Hennecke
Eine Mystik des Zwischen. Notwendige Schritte auf dem Weg zu einer Spiritualität der Zukunft
S. 387–400
Stefan Wenger
Vater unser. Das Gebet der Christenheit
S. 401–410
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
S. 411–413