Nikolaus Groß, ursprünglich Bergmann im Ruhrgebiet, war eine der führenden Persönlichkeiten der Katholischen Arbeiterbewegung, die sich um einen dritten Weg zwischen ungezügeltem Kapitalismus und sozialistischen Klassenkampfvorstellungen bemühte. Er beteiligte sich früh am Widerstand gegen das NS-Regime, wurde nach dem 20. Juli 1944 verhaftet und 1945 hingerichtet. Eingeleitet durch eine Biographie werden in diesem Band die Briefe publiziert, die Nikolaus Groß aus der Haft an seine Familie geschrieben hat. Sie geben das Bild eines Mannes wieder, dessen tiefe Gläubigkeit sein ganzes Leben und bewusst-folgerichtig sein Sterben bestimmte. Über das Religiöse hinaus sind Handeln und Schicksal von Nikolaus Groß mahnendes Zeugnis in einer Zeit, in der manche in Deutschland wieder Zeichen und Ideen der braunen Barbarei propagieren – und zu viele wegschauen.
Über den Autor
Jürgen Aretz, geb. 1946; Dr. phil.; Historiker; Staatssekretär a.D. Veröffentlichte u.a. ›Katholische Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus‹ (Mainz 21982). Mit R. Morsey und A. Rauscher Herausgeber der insgesamt 12bändigen ›Zeitgeschichte in Lebensbildern‹.