Der Mainzer Kurfürst Anselm Casimir Wambold von Umstadt nahm im Dreißigjährigen Krieg als Reichserzkanzler eine herausragende Position ein. Er hatte sich mit katholischen wie protestantischen Reichsfürsten zu verständigen, deren Territorien völlig unterschiedliche religiöse Entwicklungen genommen hatten und deren Politik damals vielerlei Schwankungen unterworfen war.In der Religionsfrage ist er der Verfechter einer auf Verständigung mit den protestantischen Ständen angelegten Ausgleichspolitik. Die bislang von der Forschung nicht beachteten Initiativen zur Herstellung eines allgemeinen Friedens, bereits in den 1630er Jahren, sind Zeichen Anselm Casimirs Größe. Die Tübinger Habilitationsschrift geht weit über eine Biographie des Erzkanzlers hinaus.