„Warum ist Denken, eine Absonderung des Gehirns, mehr verwunderlich als Schwerkraft, eine Eigenschaft der Materie?“ Charles Darwin rührt mit dieser Frage an ein altes Problem, das unter neuem Namen immer wieder auftaucht: Wie ist der Geist des Menschen zu denken? Als intelligente Freiheit, die in Materie eingelassen und leibhaft verfasst ist? Oder ist Geist ein Trick der Natur und Freiheit, wie manche Neurowissenschaftler nahelegen, eine bloße Illusion? Der vorliegende Band bietet interdisziplinäre Zugänge: Physiker räumen vermeintlich naturwissenschaftliche Hindernisse aus dem Weg und kritisieren einen Naturalismus, der oft – unaufgeklärt – die öffentliche Diskussion bestimmt. Philosophen legen Engführungen offen, die in einen unhaltbaren Dualismus von Geist und Natur oder eine monistische Verschmelzung der beiden Größen führen. Theologen fragen im Kontext der christlichen Glaubenslehre danach, unter welchen Voraussetzungen der Evolutionsgedanke das Verhältnis von unendlichem Geist und geschaffener Freiheit aufklären kann.