In diesem Band werden erstmals 549 Reichstagsabgeordnete vorgestellt, die zwischen 1871 und 1918 der Konservativen bzw. der Deutschkonservativen Fraktion sowie der Fraktion der Deutschen Reichspartei angehörten, darin eingerechnet sind auch Hospitanten sowie Vertreter des Bundes der Landwirte. Allein 418 der 549 Abgeordneten stellte Preußen, 40 entsandte Sachsen und 28 Württemberg, der Rest entfiel auf andere Bundesstaaten. Viele Entwicklungslinien der Deutschkonservativen Partei und der Deutschen Reichspartei sind mit prominenten Namen verbunden: Romantische Staatstheoretiker wie Ludwig von Gerlach, sozialkonservative Reformer wie Hermann Wagener, religiöse Eiferer wie Adolf Stoecker, militante Antisemiten wie Wilhelm Freiherr von Hammerstein, rücksichtslose Agrarier wie Diederich Hahn, devote Bismarckverehrer wie Otto von Helldorff-Bedra und aggressive Bismarckfeinde wie Franz Perrot, borussische Tugendwächter wie Hans von Kleist-Retzow, vehemente Reichsgegner wie Karl von Bodelschwingh, begeisterte Kolonialpolitiker wie Otto Arendt und während des Kriegs wortstarke Weichensteller in Richtung Führerstaat wie Wolfgang Kapp.