Mit kaum einem anderen Fest verbinden Menschen derart vielfältige Erinnerungen wie mit dem Weihnachtsfest. Erinnerungen aus der Kindheit tauchten auf, Wünsche wurden erfüllt oder enttäuscht. Weihnachten bedeutet für viele Menschen familiäre Geborgenheit oder eben Sehnsucht nach einer heilen Welt, die vielleicht im Laufe des Lebens zerbrochen ist. Vor zwei Jahren haben Christiane Cantauw, Geschäftsführerin der Volkskundlichen Kommission für Westfalen, und Johannes Loy, Feuilleton-Chef der Westfälischen Nachrichten/Zeitungsgruppe Münsterland, die Menschen in Westfalen aufgerufen, ihre ganz persönlichen Weihnachtserinnerungen aufzuschreiben. 100 Geschichten wurden bereits in einem ersten Band veröffentlicht, der auf ein großes Echo stieß. Aufgrund der hervorragenden Resonanz erscheinen nun weitere 100 Geschichten in einem zweiten Band, der wiederum eine Zeitspanne von über 100 Jahren umfasst. Das Buch spiegelt nicht nur gemeinsame und individuelle Bräuche zum Fest wider, sondern kündet auch von den wechselhaften und für viele Menschen einschneidenden biografischen Zeitenwenden wie Krieg, Not, Flucht und Vertreibung. Kindheitserinnerungen, kleine und große Ereignisse, kuriose Zwischenfälle und tief empfundende weihnachtliche Gefühle werden in Texten verdichtet, die sich ebenso zum Lesen wie zum Vorlesen in der stillsten Zeit im Jahr eignen.