In den 1950/60er Jahren gelangten Kinder und Jugendliche nicht selten durch die Intervention von Landeskliniken und Jugendämtern in Einrichtungen für Menschen mit einer geistigen Behinderung wie dem Franz Sales Haus in Essen. Ehemalige Bewohner berichten von einem dort erlebten Alltag, der durch unzureichende räumliche und personelle Verhältnisse, große Abgeschlossenheit sowie demütigenden Strafen gekennzeichnet war. Unter Einbeziehung zahlreicher Interviews mit ehemaligen Bewohnern und Erziehenden beschreibt die wissenschaftliche Studie vielschichtig die Verhältnisse im Franz Sales Haus und ordnet sie in den historischen Kontext ein. Zudem rekonstruiert sie den Weg der »Zöglinge« aus der Jugendhilfe in die »Schwachsinnigen-Fürsorge«.