Gemäß dem in Band 1 Prolegomena offengelegten Prinzipien beginnt dieser Band 2 mit der eigentlichen Darstellung des Aussage-Gehaltes des "Christlichen Gottesbekenntnisses“-: Wir haben uns entschieden, unsere Gesamtdarstellung der Heiligen Schrift folgend durchzuführen. Das bedeutet, daß die Heilige Schrift auch in der Aufeinanderfolge des Darzustellenden als wegleitend gelten kann. Schon der erste Satz der Heiligen Schrift sagt aus und sagt somit gleichsam an, was der alles entscheidende Anfang, von dem dort die Rede ist, von allem war und bleibt, und er gibt zugleich den Weg zur entsprechenden Durchführung der Gesamtdarstellung des Christlichen Gottesbekenntnisses vor. So erklärt sich unser Entschluß, diesem Band 2 seinen Titel zu geben: "Im Anfang erschafft Gott Himmel und Erde und den Menschen".
Gemäß der Einsicht der Exegeten ist Gen 1,1 als Überschrift zu werten und gelten zu lassen, und zwar nicht nur des Pentateuch, sondern letztlich über das ganze, was die Heilige Schrift zu bekunden und zu bekennen hat und deswegen verbindlich aussagt. Daran können wir uns halten und dem-entsprechend das Darzustellende anordnen, nicht nur, was den Anfang angeht, sondern für alles, was seitens der Heiligen Schrift bekundet wird, und das nacherzählen weiterbekunden und bekennen. Über die Anfang- Konstellation (wenn dieses Wort hier erlaubt ist) allen Geschehens seit jenem "Anfang" wird in diesem Band viel und Wichtiges darzustellen sein. Im Band 3, dem wir den Titel "Das Geschehen der Lebensgemeinschaft Jahwe - Erschaffenes" geben, wird das Entsprechende vorzutragen sein, das sich sinnvoll und folgerichtig an das in diesem Band 2 Dargestellte anfügt.
Über den Autor
Dr. Raphael Schulte OSB war ab 1963 Prof. für Dogmatische Theologie und Dogmengeschichte in Rom (S. Anselmo) und an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Wien ab 1971. Nach seiner Emeritierung kehrte er 2002 in die Heimatabtei Gerleve zurück, wo er weiterhin zu Fragen der Theologie und Spiritualität arbeitet.