25 Jahre nach dem gesellschaftlichen und politischen Umbruch in Mitteldeutschland steht eine umfassende Studie zur Rolle der katholischen Kirche in der SBZ/DDR aus. Die in diesem Band publizierten Beiträge zur Kirchengeschichte Mitteldeutschlands wollen dazu beitragen, diese Forschungslücke durch Darstellung zentraler Aspekte und Entwicklungen zu schließen.
Beschrieben werden beispielsweise die „Neuanfänge“ der kleinen Diasporakirche, die wesentlich auf Flucht und Vertreibung zurückgehen. Ihr Aufbau, ihre Strukturen und ihre theologischen Lebensäußerungen, die von der politischen Situation eines atheistischen Weltanschauungsstaates bestimmt wurden, werden darstellend erklärt. Kirchliche Funktionsträger und ihre schwierige Gratwanderung, Kirche in diesem Land für die Menschen dieses Landes zu sein, bilden ebenso einen Schwerpunkt wie die Themen Caritas, Konzil und Konzilsrezeption, Wallfahrten sowie die „Friedliche Revolution“ und ihre Folgen für die katholische Kirche.
Über den Autor
Dr. Josef Pilvousek ist emeritierter Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit.