In der Geschichte der deutschen Jesuiten von 1814 bis 1983 (5 Bde, 2013) wurde auch die Geschichte der Jesuiten in der Schweiz bis 1947, d.h. bis zur ordensrechtlichen Verselbständigung als eigene Vizeprovinz dargestellt. Hier wird die ebenfalls spannungsreiche Geschichte der Schweizer Ordensprovinz von 1947 bis 1983 nachgeholt. Es ist die Zeit, da das Schweizer „Jesuitenverbot” (Art. 51 BV) zwar noch lange fortbesteht, aber immer mehr faktisch ausgehöhlt wird, bis es nach langem Kampf 1973 in der Volksabstimmung fällt. Gleichzeitig ist es die Zeit eines tiefgreifenden inneren Wandels unter den Jesuiten, für den bezeichnend die Entwicklung des „Apologetischen Instituts” in Zürich zur „Orientierung” ist. Die Konflikte mit Rom vor allem um die Zeitschriften „Orientierung” und „Choisir” werden hier zum erstenmal aus den Quellen dargestellt; aber auch die schmerzlichen inneren Auseinandersetzungen um den Austritt von Balthasar (1950) und später um die Schließung der „Stella Matutina” in Feldkirch finden hier eine neue Beleuchtung.
Über den Autor
Klaus Schatz SJ ist emeritierter Professor für Kirchengeschichte an der Philosophisch-theologischen Hochschule
Sankt Georgen in Frankfurt.