Der Steinkohlenbergbau in der Grafschaft Mark bietet ein gutes Beispiel für die Entwicklung dieses Gewerbezweigs in vorindustrieller Zeit. Der Verfasser verfolgt den Werdegang der Kohlengewinnung vom ausgehenden 16. Jahrhundert bis zur Niederlage Preußens in den Napoleonischen Kriegen 1806/07. Hauptabnehmer der Steinkohle waren im Untersuchungszeitraum die Salinen, die sie zur Beheizung ihrer Siedepfannen einsetzten. Die Entwicklung des Salinenwesens ist das zweite große Thema des Bandes, da der Kohlenbergbau unlöslich mit ihr verknüpft war. Breiter Raum ist dem Verhältnis von Montanwirtschaft und Staat gewidmet, setzte dieser doch in einer zähen Auseinandersetzung über Jahrzehnte hinweg schließlich seinen Anspruch auf technische, organisatorische und finanzielle Führung der Betriebe im System der staatlichen Direktion schließlich im 18. Jahrhundert durch. In diesem Prozess erlangte die Bergbeamtenschaft eine Doppelrolle als Amtsträger und Miteigentümer der Gruben, die sie geschickt auszunutzen wussten. Über die Entwicklungen im gesamten Zeitraum bringt die Studie eine Fülle neuer Materialien, Daten und Einsichten, die die Forschung auf einen neuen Stand erheben.