Die grundlegende Umwälzung von Kommunikationsformen und -prozessen ist ein Signum des 20. Jahrhunderts. Neben anderen audiovisuellen Medien war es nicht zuletzt der Film, der diesen Wandel nachhaltig geprägt hat. Filme beinhalten nicht nur dokumentarische Informationen über längst vergangene Zustände und Ereignisse, sondern sind vor allem auch ein Spiegel gesellschaftlicher Wahrnehmungen und Bewusstseinszustände und insofern eine Referenzgröße für zeitspezifische Deutungen, Erwartungen, Mythen und Sehnsüchte.
In der Geschichtswissenschaft und insbesondere in der Zeitgeschichte wurde der Film in den letzten Jahren als eine wichtige Quelle entdeckt, wie eine zunehmende Zahl einschlägiger Publikationen zeigt. Gleichwohl ist er bis heute eine vergleichsweise sperrige und schwer zugängliche Quelle geblieben, was nicht zuletzt an der Erschließungssituation liegt. Vor diesem Hintergrund will das Inventar der wissenschaftlichen und primär der montanhistorischen Forschung den Zugang zu dieser Quelle erleichtern. Darüber hinaus will es aber auch all jenen ein praktisches Hilfsmittel an die Hand geben, die namentlich in kleineren und mittleren Einrichtungen mit der Archivierung historischer Filme befasst sind.
Auf über 900 Seiten weist das Spezialinventar zur Überlieferung von Bergbaufilmen in Deutschland, gegliedert nach Bergbausparten, über 2300 Filmtitel in 112 Archiven, Museen, Bildstellen und anderen Dokumentationsstellen nach. Darin sind nicht zuletzt die umfangreiche Filmsammlung und einschlägige Schriftquellen im Bergbau-Archiv Bochum enthalten. Umfangreiche Register eröffnen einen inhaltlichen Zugang zu den einzelnen Nachweisen. Daneben finden sich natürlich auch weiterführende Angaben zu den Einrichtungen und deren Filmsammlungen.