Courrières 1906 – Eine Katastrophe in Europa

Farrenkopf, Michael
Courrières 1906 – Eine Katastrophe in Europa
Explosionsrisiko und Solidarität im Bergbau
 
Bandnummer
143
Auflage
1. Auflage
Umfang
264 Seiten
Einband
kartoniert
Erscheinungstermin
30.06.2006
Bestell-Nr
14145
ISBN
978-3-402-14145-8
Preis
15,00
Der Gedanke, sich 100 Jahre nach einem der verheerendsten Explosionsunglücke in der Geschichte des europäischen Steinkohlenbergbaus erneut mit dieser Katastrophe zu beschäftigen, wurde bereits im Verlauf des Jahres 2004 geboren. Grundlage war zunächst der „Mythos von Courrières“, der vorrangig darauf gründet, dass 1906 – am Vorabend des Ersten Weltkrieges – deutsche Grubenrettungskräfte in das nordfranzösische Courrières gereist waren, um die Rettungs- und Bergungsarbeiten nach dem Unglück zu unterstützen. Diese Grubenrettungswehren stammten von den Zechen Shamrock in Herne sowie Rheinelbe in Gelsenkirchen. Dies ist einer der Gründe, warum die Katastrophe von Courrières für beide Städte bis heute besondere Bedeutung hat. Im Fall der Stadt Herne ist der „Mythos von Courrières“ darüber hinaus ein zentraler Ausgangspunkt für eine der frühesten nach dem Zweiten Weltkrieg geschlossenen deutsch-französischen Städtepartnerschaften gewesen. Die Partnerschaft zwischen dem heutigen Hénin-Beaumont und Herne war bereits anlässlich der 50-Jahrfeier des Unglücks von Courrières, an der eine Herner Delegation teilnahm, beschlossen worden. Offiziell besiegelt wurde sie im Jahre 1967.

Vor diesem Hintergrund bildete sich 2004 eine Arbeitsgruppe, der vor allem Vertreter des Stadtarchivs Herne, des Instituts für Stadtgeschichte in Gelsenkirchen sowie des Deutschen Bergbau-Museums Bochum (DBM) angehörten. Gemeinsam entwickelten sie im Folgenden ein größeres Projekt zur historischen Erforschung der Explosionskatastrophe von Courrières, das im Wesentlichen auf zwei Säulen beruhte.

Einerseits wurde eine wissenschaftliche Tagung vorbereitet, die am 17. und 18. März 2006 unter dem Titel „Die Grubenkatastrophe von Courrières 1906 – Aspekte transnationaler Geschichte“ im DBM veranstaltet werden sollte. Ihr Ziel sollte sein, das Ereignis „Courrières“ im Zusammenhang mit Fragen zur Genese der positiven deutsch-französischen Beziehungen zu diskutieren sowie das Phänomen bergbaulicher Explosionskatastrophen in neuere Forschungen zum Explosionsrisiko an sich einzuordnen.

Andererseits wurde die Erarbeitung einer Sonderausstellung beschlossen. Hierfür galten im Prinzip die gleichen thematischen Grundfragen, die auch in der Vorbereitung der wissenschaftlichen Tagung verfolgt wurden. Die angestrebte Einordnung des Phänomens „Courrières“ wurde dabei jedoch in erster Linie mit Blick auf die Entwicklung des international geprägten, bergbaulichen Explosionsschutzes vollzogen. Das vorliegende Werk ist die vertiefende Begleitpublikation zur Sonderausstellung in Form eines Führers und Kataloges der Exponate.
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