Am 9. Juni 2010 haben die Niederländer ein neues Parlament gewählt. Ebenso wie schon 2003 und 2006 handelte es sich um eine vorgezogene Wahl, die in diesem Fall wegen des Bruchs der Regierungskoalition aus dem christdemokra-tischen Christen-Democratisch Appèl (CDA), der sozialdemokratischen Partij van de Arbeid (PvdA) und der orthodox-protestantischen ChristenUnie (CU) er-forderlich geworden war. Die Wahl des Jahres 2010 führte erneut zu deutlichen Verschiebungen im Parteiensystem und lieferte die Grundlage für eine überaus komplizierte und langwierige Koalitionsbildung. Am Ende dieses Prozesses trat im Herbst 2010 eine von der Partij voor de Vrijheid (PVV) geduldete Minder-heitsregierung aus der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD) und dem CDA an. In insgesamt sechs Beiträgen analysieren deutsche und niederländische Autoren in diesem Jahrbuch verschiedene Aspekte der Geschehnisse sowie wichtige Hintergründe. Durch die Ausführungen entsteht im Ergebnis ein fun-diertes Bild über die neuesten Wandlungen in der niederländischen Politik.
Weitere Aufsätze beschäftigen sich – wie in jedem Jahrbuch des Zentrums für Niederlande-Studien – mit ausgewählten Themen unter anderem der niederlän-dischen Geschichte, bieten systematische Vergleiche zwischen Deutschland und den Niederlanden oder leisten Beiträge zur Geschichte der deutsch-niederländischen Beziehungen. Auch diesmal umfasst das Jahrbuch darüber hin-aus die Präsentation aktueller (Forschungs-)Projekte, einen ausführlichen Über-blick über die Aktivitäten des Zentrums für Niederlande-Studien sowie eine Bib-liografie deutschsprachiger Literatur über die Niederlande und Flandern.