Im Zentrum des Buches steht die Neubearbeitung und Neuzeichnung des Urkatasters der Gemeinde Nienberge von 1825–1829. Wie hier bietet es in ganz Westfalen die erste exakte Vermessung, die die preußische Verwaltung zu Steuerzwecken durchführen ließ, und zwar Grundstück für Grundstück, Haus für Haus.
Die Urkatasterkarten wurden mit den zur selben Zeit entstandenen Flurbüchern durch eine identische Nummernfolge verknüpft. Damit lässt sich für jedes Flurstück des nach Münster eingemeindeten Vorortes Nienberge der Besitzer, die Nutzungsart – etwa Haus, Hof, Garten oder Gewässer – sowie der Wert des Grundstückes rekonstruieren.
Das Werk bietet eine neue Gestaltung der Urkatasterkarten und eine Erfassung der jeweiligen Grundstücksbesitzer. Auf Grundlage der preußischen Urvermessung zeichnete Dieter Overhageböck die Karten der 20 Fluren Nienberges neu und stellt sie in einer weiteren Karte im selben Maßstab der aktuellen Deutschen Grundkarte von 2013 parallel gegenüber. Aus den jeweiligen Flurbüchern entstand eine exakte Aufstellung der Grundeigentümer in der Katastralgemeinde Nienberge. Das alphabetische Register der Grundeigentümer verzeichnet deren Besitz. Damit eröffnet die Neubearbeitung hervorragende Möglichkeiten zu rückschreitenden besitz- und siedlungsgeschichtlichen Untersuchungen. Das Werk bietet außerdem Themenkarten wie die Karte „Dorf und Bauerschaften“ oder auch zur Stromversorgung des Dorfes Nienberge.