Vormoderne Friedensforschung zeichnet sich durch ein beachtliches zukunftsweisendes Potential aus. Jüngere Forschungsbeiträge haben die Erkenntnismöglichkeiten durch neue Fragestellungen, Analysekategorien und Methoden noch erheblich gesteigert. Dies gilt trotz der erwiesenen „Bellizität“ des Zeitalters. Der praktische und theoretische Beitrag der Frühen Neuzeit zur Friedenssicherung ist auch für die Gegenwart lehrreich. Friedenswahrung war gerade, aber keineswegs ausschließlich aus deutscher Sicht am Beginn der Neuzeit nicht nur ein Problem der äußeren Sicherheit. Analogien bei den Formen und Mechanismen der Friedenswahrung machen einen vergleichenden Blick auf Europa und das Alte Reich besonders lohnend. 16 Friedensforscher nehmen sich in dem Maximilian Lanzinner gewidmeten Buch dieser Aufgabe an und schöpfen dabei größtenteils aus bislang nicht oder kaum bekannten Quellen. Texte, symbolische Praktiken und Visualisierungen des Friedens geraten dabei in den Fokus.