Im ausgehenden 18. Jahrhundert wurden nicht nur die Privilegien des Adels in Frage gestellt, auch seine Lebensweise geriet immer mehr in die Kritik. Für Adelige stellte der damit einhergehende Verlust traditionell verankerter Orientierungen eine große Herausforderung dar. Die Studie untersucht das Spannungsfeld zwischen den individuellen sowie gruppenspezifischen Lebensvorstellungen des Adels und der sozialen Praxis um 1800. Am Beispiel von Ernst (1738-1813) und Ludwig (1774-1844) Freiherren von Vincke, Vater und Sohn aus dem alten Osnabrücker Adelsgeschlecht, werden die Kontinuitätslinien und Brüche in deren Umgang mit der adeligen Herkunft und den Herausforderungen der Aufklärung nachgezeichnet.
Über den Autor
Olga Weckenbrock forscht am Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück.