Aus dem Tagebucheintrag Vinckes vom 1. Januar 1819 spricht seine tiefe Enttäuschung über die Entwicklung Preußens. Die vom König versprochene schriftliche Verfassung und die Einberufung einer allgemeinen Landesrepräsentation ließen auf sich warten. Selbst in der Verwaltung gab es kaum Fortschritte. Zwar hatte man 1815 begonnen, die Landesteile einheitlich zu organisieren und in den vergrößerten Staat zu integrieren, der Fortgang der Reformen aber war ins Stocken geraten. Nach der Entlassung aller Vertreter der Reformpartei aus ihren Staatsämtern dachte Vincke daran, sich zurückzuziehen. Er hielt es dann aber doch für seine Pflicht, abzuwarten, bis weitere Teilnahme ein Verbrechen, eine Gewissenssache wurde, wenn etwa neue Steuern ohne ständische Beteiligung ausgeschrieben werden sollten, wenn den oberen Beamten auferlegt, direkt mitzuwirken zu andern Maßregeln, welche jedem rechtlichen Mann verächtlich sein müssen. Ständig schwankte er zwischen Pflicht und Neigung. Keinesfalls wollte er in den Ruf geraten, für das Übel mitverantwortlich zu sein.
Er nahm an den Beratungen im Staatsrat und in den Kommissionen über Landgemeindeordnung und provinzialständische Verfassung teil, konnte seine Vorstellungen aber nicht durchsetzen und erlebte nur Enttäuschungen. Auch gelang es ihm trotz aller Bemühungen nicht, die Position des Oberpräsidenten wesentlich zu stärken oder gar eine Immediatstellung zum König zu gewinnen. Aber er war Westfalen von Jugend an eng verbunden, hatte hier erfolgreich gewirkt. Dieses und sein preußischer Patriotismus machten es ihm schließlich doch nicht schwer, sich mit dem Amt auszusöhnen.