Im Rahmen ihrer Herbsttagung widmet sich die Historische Kommission für Westfalen alle zwei Jahre grundlegenden Fragen der westfälischen Geschichte. Gegenstand der Tagungen 2015 in Lippstadt und 2017 in Lemgo waren neue Forschungen zur Geschichte der Reformation in Westfalen. Im Mittelpunkt der ersten Tagung standen dabei die Voraussetzungen und Vorbedingungen der Reformation, während sich die Folgetagung insbesondere den Auswirkungen und Folgen der Reformationszeit widmete. Der vorliegende Band dokumentiert die Beiträge der ersten Tagung in Lippstadt.
Die Beiträge der ersten Sektion behandeln unter der Überschrift „Krise und Reform“ die Bursfelder Kongregation, den Streit um das Herforder Fraterhaus und die Blomberger Wallfahrt als Aufgabe der dortigen Augustiner-Chorherren. Unter dem Titel „Übergänge zur Reformation“ behandelt die zweite Sektion den Adel als Kirchenherrn, die reformatorische Kritik an der Volksfrömmigkeit im Spiegel von Kirchenordnungen, das Verhältnis von Humanismus und Buchdruck sowie die von den städtischen Räten erbauten Chöre des 15./16. Jahrhunderts. Die abschließende dritte Sektion „Die Reformation als Zäsur“ vereint Beiträge zur Stadtreformation im Spiegel ihrer frühen Thesenreihen, Rat und Bürgerschaft als Akteure der Stadtreformation, die Einführung der Reformation in der Grafschaft Tecklenburg und das Schulwesen in der konfessionellen Umbruchszeit.