ln den Jahren 1573 und 1574 wurden für die zwölf Amtsbezirke des Fürstbistums Münster
- Stromberg, Sassenberg, Wolbeck, Werne, Dülmen, Bocholt, Ahaus, Horstmar, RheineBevergern,
Meppen, Cloppenburg und Vechta- sogenannte " Rentebücher" angelegt.
Darin wurde das gesamte, an Bauern und andere Pflichtige vergebene Eigentum des
Bischofs und die daraus zu erzielenden Einnahmen festgehalten. Entstanden ist dabei ein
Verzeichnis, das tiefe Einblicke in die bäuerliche Lebensweit der Zeit bietet, eine einmalige
Quelle für die Ortsgeschichte, die Wirtschafts- und die Familiengeschichte des Münsterlandes.
Aufgezeichnet wurden- nach Kirchspielen geordnet- die Einzelgrundstücke
der dem Bischof als Grundherrn zustehenden Erbstätten, die sonstigen Güter mit allen
Abgaben und Erträgen, außerdem zahlreiche Besonderheiten, Rechte und Pflichten. Mit
den Einkünften aus diesem "Amtsgut" wurde nicht nur die " Tafel" des Bischofs- also
seine Person - unterhalten, auch der" Hofstaat" und Teile der Verwaltung wurden auf
diese Weise finanziert.
Der vorliegende Band stellt eine wortgetreue Edition des Tafelgutverzeichnisses für die
Ämter Sassenberg und Stromberg dar. Die zahlreichen Abkürzungen der niederdeutschen
Textvorlage wurden aufgelöst, so dass eine leichter lesbare Fassung entstanden ist. Eine
ausführliche Einleitung erläutert die Eigenart der Quelle und stellt sie anderen Registern
gegenüber. 18 Faksimiles sowie ein umfassendes Register der Namen, Orte und der verwendeten
Begriffe runden das Werk ab. Drei Karten vermitteln eine Vorstellung von der
Lage und Verteilung des bischöflichen Eigentums.
Bearbeitet wurde der Band von dem Historiker Leopold Schütte, der bis 2005 als Archivar
am damaligen Staatsarchiv Münster tätig war. Weitere Bände des Tafelgutverzeichnisses
zu weiteren Ämtern des Fürstbistums Münster befinden sich in Vorbereitung.