Albertus Magnus (ca. 1200–1280) wird zu Recht von der Nachwelt als doctor universalis, als Universalgelehrter, bezeichnet, weil er als Theologe und Philosoph im weitesten Sinne wie kaum ein anderer seiner Zeitgenossen alle im 13. Jh. diskutierten Wissensgebiete zum Gegenstand seiner Forschungen macht. Das Ergebnis dieser lebenslangen Studien ist ein nur schwer zu überschauendes Gesamtwerk von über 70 Schriften. Alberts Interesse gilt aber nicht den Wissenschaften und ihrer Vermittlung allein, sondern es erstreckt sich auch auf sein Wirken im Dominikanerorden und der Kirche. Nachhaltig wirksam ist zudem sein politisches Eingreifen insbesondere in der Stadt Köln, in der er trotz der vielen Reisen, die ihn bis ins hohe Alter in Anspruch nehmen, die meiste Zeit seines Lebens verbringt. Für das Verständnis des mittelalterlichen Denkens ist Albert ebenso unverzichtbar wie er für die geistesgeschichtliche Entwicklung, deren Erben wir sind, prägend ist.