Vor 100 Jahren, mit Erlass vom 18. August 1908, wurde in Preußen das reguläre Studium für Frauen genehmigt. Auch in Münster begannen die ersten sechs Frauen ihr Studium an der Seite ihrer 1.713 männlichen Kommilitonen. Wie es Frauen in den folgenden 100 Jahren an der Universität Münster ergangen ist, welche Erfolge sie errungen haben und welchen Schwierigkeiten sie sich bis heute stellen müssen, davon berichtet dieses Buch.Die soziale Situation der Studentinnen und Wissenschaftlerinnen kommt dabei genauso zur Sprache wie ihre politischen Aktivitäten, ihre Berufswege oder die ersten Studentinnenverbindungen. Neben den thematischen Aufsätzen enthält der Band eine Sammlung zentraler Dokumente zum Frauenstudium sowie zahlreiche Biographien münsterischer Studentinnen und Wissenschaftlerinnen. Anhand konkreter Lebensläufe lädt das Buch dazu ein, in die Geschichte des Studiums für Frauen an der Universität Münster einzutauchen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
S. 9–12
Teil I: Aufsätze
Sabine Happ / Veronika Jüttemann
„Laßt Sie doch denken!“ 100 Jahre Studium für Frauen in Münster
S. 13–42
Friderike Damm-Feldmann
Die Entwicklung des Frauenanteils. Teil 1: Studierendenzahlen, Studienabschlüsse, Promotionen
S. 43–52
Carolin Wiethoff
Die Entwicklung des Frauenanteils. Teil 2: Habilitationen von Frauen an der Universität Münster
S. 53–60
Friderike Damm-Feldmann
Die Entwicklung des Frauenanteils. Teil 3: Die Situation heute – einerseits Feminisierung,
andererseits Stau auf der Karriereleiter
S. 61–68
Wiebke Reichmann
„Vergebens spähe ich umher, ich finde keine Hausfrau mehr!“ Die Anfänge des Frauenstudiums an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
S. 69–80
Wiebke Reichmann
„O junge Mädchenherrlichkeit“. Die Gründungen von Damenverbindungen in Münster
S. 81–94
Sieglinde Müller
Pfl ichtdienste der Studentinnen
S. 95–102
Anne Neugebauer
Politische Aktivitäten studierender Frauen
S. 103–124
Gisa Margarete Zigan
Die soziale Situation der Studentin: Wohnen und Studium mit Kind
S. 125–150
Brigitte Schweighöfer
Berufswege von Studentinnen
S. 151–168
Heidemarie Wünsch
Vom Theologiestudium zum Geistlichen Amt: Der lange und steinige Weg der Theologinnen in ihren Beruf
S. 169–188
Teil II: Quellen
Senatsbeschlüsse (1892, 1902)
S. 189
Die Dozentin, Gedicht (1908)
S. 189–190
Ansprache des Rektors Erman bei der ersten Immatrikulation am 20. Oktober 1908
S. 191–193
Leserbriefe in der Münsterschen Universitäts-Zeitung (1909–1912)
S. 194–225
Oh junge Mädchenherrlichkeit, Verbindungslied
S. 226
Beiträge aus den Münsterischen Studienblättern
Lucie Winkelmann: Das Frauenstudium (1946)
S. 227–229
E. Weber: Student und Studentin (1946)
S. 230
Elisabeth Deventer: Die Juristin (1946)
S. 231–232
Ilse Pitsch: Fräulein Collega (1947)
S. 233
Beiträge aus dem Semesterspiegel
Soll ich „Solide Studentin“ schreiben??? Studentin sucht Zimmer – Erlebnisse und Gedanken bei der Budensuche (1954)
S. 234–237
Zimmer zu vermieten, aber ... (1956)
S. 238
Jürgen P. Wallmann: Müssen Studentinnen studieren? (1961)
S. 239–241
studienziel erreicht – stop – bin verlobt (1961)
S. 242
Im Himmel geschlossen? (1974)
S. 243
AStA-Info: Schafft zwei, drei, vier ... viele Kinderkrippen! (1983)
S. 244–254
Teil III: Lebenswege
Brigitte Schweighöfer
Die Frauenpolitikerin Catharina Müller: Von der Oberlehrerin zur Oberstudiendirektorin
S. 255–256
Anne Neugebauer / Gisa Margarete Zigan
Margarete Moormann: Die erste niedergelassene „Ärztin für Frauen und Kinder“ in Münster
S. 257–258
Wiebke Reichmann
Die erste Promovendin an der Universität Münster: Johanna Richter
S. 259–261
Marion Röwekamp
„Ich brauchte meinen ganzen Mut.“ Das unkonventionelle Leben von Theanolte Bähnisch
S. 262–268
Carin Gentner
Drei Generationen einer Familie als Studentinnen an der Universität Münster
S. 269–273
Brigitte Schweighöfer
Gisela Naunin – Juristin im Ehrenamt
S. 274–276
Anne Neugebauer
Nanda Herbermann: Eine Schriftstellerin im Widerstand
S. 277
Gisa Margarete Zigan
Hedwig Jungermann: Notizen nach einem Gespräch am 21.11.2007
S. 278–279
Carolin Wiethoff
Lisa Machwirth – Studentin im Dienst des Nationalsozialismus
S. 280
Veronika Jüttemann
„Wat wiss denn maken met de studeerte Deern?“ – Hedwig Wemhoff
S. 281–284
Carolin Wiethoff
Edith Stein
S. 285–287
Brigitte Schweighöfer
„Sie stehen in Konkurrenz mit einem Mann, dann müssen Sie doch verstehen, dass ich den Mann bevorzuge“: Annette Schücking-Homeyer
S. 288–292
Marion Röwekamp
Anne-Marie Hofmann: Die erste Bundesanwältin
S. 293–297
Gisa Margarete Zigan
„Laßt sie doch denken“ – Elisabeth Lingenhoff-Deventer
S. 298–300
Carolin Wiethoff
Chemikerin mit Leib und Seele – Die Professorin Almuth Klemer
S. 301–302
Sabine Happ
Herma Kramm: Ein Leben für die Chormusik
S. 303–304
Gisa Margarete Zigan
„Du wirst ne Doktorsche!“ – Irmgard Dombrowski
S. 305–306
Heidemarie Wünsch
Ein reicher und bunter „Flickenteppich“: Der Berufsweg der evangelischen Theologin Ilse Göckenjan geb. Lepperhoff
S. 307–312
Gisa Margarete Zigan
Mein fast erfülltes Leben
S. 313–316
Gisa Margarete Zigan
Mein Leben als möbliertes Fräulein
S. 317–319
Anne Neugebauer / Gisa Margarete Zigan
Ulrike Meinhof – Klosterschülerin und Terroristin
S. 320–322
Johanna Jäger-Sommer
„Ich war so froh, mitmachen zu dürfen.“ Mein Studium der Katholischen Theologie von 1963 bis 1969 in Münster
S. 323–327
Anne Neugebauer / Karin Schrader-Klebert
Die Wilde vom Weiberrat
S. 328–329
Anne Neugebauer
Dank BAföG und Bildungsreform als Arbeitertochter an die Universität
S. 330–332
Gisa Margarete Zigan
„Studenten sind für mich Geschichten“: Kerstin Stender-Monhemius
S. 333–334
Simone Hiesgen
Treibgut aus dem Gedankenstrom einer „Wiederholungstäterin“
S. 335–338
Abbildungsverzeichnis
S. 339–340
Die Autorinnen
S. 341–343