Priester im katholischen Milieu bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts sakral überhöhte und dominante Figuren als Seelsorger, Leiter von Vereinen, Politiker, Publizisten und Schriftsteller. Passt das wirklich zusammen und wie gelingt der Spagat zwischen weltentrücktem asketisch frommen Gnadenmittler und dem dynamischen Manager des Milieus? Diesen Fragen spürt dieser Band im Blick auf den Saarbrücker Pfarrer und Dechant Johann Ludger Schlich (1913-1935) nach, eine Schlüsselfigur im Katholizismus an der Saar zwischen I. Weltkrieg, Völkerbundsverwaltung und Wiedereingliederung in das Deutschland unter Hitlers Herrschaft im März 1935. Behandelt werden Schlichs Wirken auf Ebene der Pfarrei, des Dekanats, des Bistums Trier, als Abgeordneter im Saarbrücker Stadtrat, als Hauptmatador der von ihm mitgegründeten katholischen Druckerei in Saarbrücken und als geistlicher Schriftsteller. Eindrücklich geschildert wird auch die Auseinandersetzung dieser kantigen Persönlichkeit mit den Nationalsozialisten an der Saar.
Über den Autor
Frederik Simon, geboren 1991 in Dudweiler (Saar), aufgewachsen in Dorf im Warndt, 2009-2014 Studium der kath. Theologie und Philosophie an der Universität des Saarlands, der Theologischen Fakultät Trier sowie der Universität Regensburg (Abschluss: Mag. theol.), 2011 Eintritt ins Bischöfl. Priesterseminar Trier, 2017 Priesterweihe, seither Einsatz als Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft Vorderhunsrück, 2019 Promotion an der Theologischen Fakultät Trier, Sommersemester 2020 Lehrauftrag an der Theologischen Fakultät Trier