Erstmals umfassend analysiert wird das „Dreiergestirn“ Cusanus - Cohen - Cassirer. Kirstin Zeyer weist auf, dass der Marburger Neukantianismus mit seinem Schulgründer Hermann Cohen und dessen Schüler Ernst Cassirer eine eigenständige Form der Rezeption des Nicolaus Cusanus prägte, die für einen historische und systematische Ansätze verbindenden Umgang mit Philosophiegeschichte eine relevante und bis heute ungebrochen aktuelle Vorbildfunktion besitzt. Scharf konturiert wird die wegweisende Funktion auf dem Hintergrund des Vergleichs zu den bis jetzt noch nicht näher untersuchten Cusanus-Interpretationen von Rudolf Eucken und Richard Falckenberg, die ebenfalls dem Umfeld des Idealismus angehören und einen Schwerpunkt auf die cusanische Frage nach der Erkenntnis setzen. Mit der Berücksichtigung von charakteristischen neuidealistischen und neukantianischen Interpretationen wird zugleich ein wichtiger Kernbereich der Frühphase der Cusanus-Forschung im 19. Jahrhundert in ihrem Zusammenhang erschlossen.
PD Dr. Kirstin Zeyer ist Privatdozentin an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kueser Akdemie für Europäische Geistesgeschichte, Bernkastel-Kues.
Über den Autor
PD Dr. Kirstin Zeyer ist Privatdozentin an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kueser Akdemie für Europäische Geistesgeschichte, Bernkastel-Kues.