Fünfzig Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist die Diskussion um seine Zielsetzung in der katholischen Kirche keineswegs zur Ruhe gekommen. Ganz im Gegenteil: teils erbittert wird heute um die Form der Liturgie gestritten, das Verhältnis der Ortskirchen zur universalen Kirche, die Gestalt des kirchlichen Amtes, den Umfang von Inkulturation, die Ökumene und die Beziehung zu den nichtchristlichen Religionen. Welche Akzente wollten die Konzilsväter setzen – und welche Entwicklungen haben sie tatsächlich angestoßen? Wie sind die nachkonziliaren Entwicklungen theologisch zu beurteilen? Und welche Aufgaben stellen sich Kirche und Theologie heute – an der Schwelle zum dritten Jahrtausend der Kirchengeschichte?
Über den Autor
Dr. Dirk Ansorge, ist Professor für Dogmatik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main.
Inhaltsverzeichnis
Michael Sievernich SJ
Kirche im Kontext. Der „pastorale“ Grundzug des Zweiten Vatikanischen Konzils
S. 1–22
Peter Hünermann
Die zentralen theologischen Aussagen des Konzils
S. 23–51
Thomas Hieke
Dei Verbum und Biblische Auslegung
S. 52–75
Ansgar Wucherpfennig SJ
Welche Zukunft hat die historisch-kritische Exegese? Prolegomena für eine zukünftige Evangelien-Exegese 50 Jahre nach Dei Verbum
S. 76–102
Santiago Madrigal Terrazas SJ
Die Aufzeichnungen über die Kirchenkonstitution Lumen gentium im Konzilstagebuch des Frankfurter Theologen Otto Semmelroth SJ
S. 103–140
Werner Löser SJ
Das Ökumenismusdekret Unitatis redintegratio und sein Rückhalt in der Konstitution Lumen gentium
S. 141–159
Dirk Ansorge
Sichtbare Einheit oder versöhnte Verschiedenheit? Unitatis redintegratio und der ökumenische Dialog heute
S. 160–198
Heinrich Watzka SJ
Von der Toleranz zur religiösen Freiheit. Argumente auf dem Weg zur Konzilserklärung Dignitatis humanae
S. 199–227
Hans Hermann Henrix
Nostra aetate – Weg der Entstehung und Weisung für die Zukunft: Das Konzil und die christlich-jüdischen Beziehungen
S. 228–245
Daniel Krochmalnik
In unserer Zeit – Nostra aetate jüdisch gelesen
S. 246–260
Christian W. Troll SJ
Das Konzil und die Entwicklung der katholischen Sicht des Islams
S. 261–314
Tobias Specker SJ
Blickwechsel – Muslime lesen Nostra aetate
S. 315–348
Albert Gerhards
Universalität und Patrikularität. Zum Stand der liturgischen Erneuerung 50 Jahre nach Sacrosanctum Concilium
S. 349–374
Klaus Kiessling
(Eigen-)Ständiger Diakonat in der Weltkirche. Zu Theologie und Spiritualität eines konziliaren Amtes
S. 375–410
Thomas Schüller
Der CIC – die Krönung des Zweiten Vatikanums? Zur „Hermeneutik des Bruches“ vs. „Hermeneutik der Kontinuität“ (Papst Benedikt XVI.) am Beispiel des kirchlichen Verfassungsrechtes
S. 411–433
Adrián Taranzano
Der „Katakombenpakt“: Ausdruck der Grammatik des Zweiten Vatikanischen Konzils und Anstoß für seine Fortschreibung
S. 434–456
Gesamtdarstellungen, Quellen- und Sammelwerke
S. 457
Personenregister
S. 458–465
Register der Konzilstexte
S. 466–468
Autoren
S. 469–473