Neben der Avantgarde des Staatlichen Bauhauses setzt sich in den 1920er- und 1930er-Jahren insgesamt eine moderne Formensprache in der Produktgestaltung von alltäglichen Gebrauchsgegenständen durch. Die Schlichtheit der Form gewinnt zusehends an Bedeutung und neue und hochwertige Materialien treten ihren Siegeszug an. Neue Kunststoffe werden entdeckt: PVC, Plexiglas, Nylon und Perlon läuten neben dem damals bereits bekannten Phenoplast „Bakelit“ die „Plastifizierung“ vieler Lebensbereiche ein. Im Bereich der Metalle erlebt der bereits 1912 patentierte Kruppsche nicht rostende Stahl, besser bekannt unter dem Markennamen „Nirosta“, seinen Durchbruch. Das im industriellen Maßstab hergestellte Aluminium revolutioniert als das „Metall der Moderne“ den Bau von Luftschiffen, Flugzeugen und Automobilen und Kunstfasern verdrängen in steigendem Maße Baumwolle oder Wolle als Material für Kleidung. Auch traditionelle Werkstoffe wie Glas, Keramik und Holz können in vielen Anwendungsbereichen ihre Position behaupten und „gehen mit der Zeit“.
Begleitkatalog zur Ausstellung „nützlich & schön. Produktdesign von 1920 bis 1940 “ im LVR-Industriemuseum,
Peter-Behrens-Bau, Essener Straße 80, 46047 Oberhausen, vom 19.5.2019 bis 23.2.2020