Ausgehend von den Anfängen im Alten Ägypten (Benu-Vogel) wird in diesem Buch der Phönix-Mythos sowie seine Verbreitung in den verschiedenen Kulturräumen über die hellenistische und römische Epoche bis hinein in die imperiale Nachblütezeit erörtert. Somit liefert es einen ganzheitlichen Überblick über die antike Entstehungsgeschichte und Verwendung dieses Mythos.
Dabei untersucht der Autor den Ursprung des griechischen Begriffs ,Phoinix‘ und die erste Schilderung des Phönix bei Herodot. Weiters wird die Verarbeitung des Stoffes bei dem jüdischen Bibel-Dramatiker Ezechiel beschrieben, außerdem ein besonderer Überlieferungsstrang des Mythos in der Naturgeschichte des Älteren Plinius sowie die Entfaltung der Sage in den Metamorphosen des römischen Dichters Ovid und bei dem Epigrammatiker Martial, der zuerst die Vorstellung vom „Phönix aus der Asche“ geprägt hat.
Eine neue Stoßrichtung gewinnt das Mythem vom Phönix sodann im jungen Christentum. Am Schluss stehen zwei wirkmächtige Dichtungen über den Phönix aus spätantiker Zeit, die sorgfältig verglichen und in ihrem geistesgeschichtlichen Kontext verortet werden.
Den originalen Textpassagen sind deutsche Übersetzungen beigegeben. Neben den literarischen Zeugnissen werden die paganen und christlichen Bilddokumente einer eingehenden Prüfung unterzogen. Ein umfangreiches Gesamt-Register (Personen, Sachen, Orte, Begriffe, Tiernamen, Stellen) schlüsselt den Inhalt der vorliegenden Abhandlung für die Leser bequem auf.
Über den Autor
Rainer Henke studierte die Fächer Latein, Griechisch, Philosophie und Sport in Tübingen sowie an der WWU in Münster, wo er 1975 sein Staatsexamen ablegte und als OStR i.H. tätig war. Er wurde ebenda am Institut für Klassische Philologie über Prudentius promoviert (1981), mit einer Arbeit über Basilius und Ambrosius habilitiert (1996) und zum apl. Professor ernannt (2001). Schwerpunkte seiner Forschung sind die Spätantike und das Frühe Christentum.