Die Corona-Pandemie hat radikale Auswirkungen sowohl auf die gesamte Gesellschaft als auch auf das Leben Einzelner. Die weltweite Verbreitung dieser unsichtbaren Bedrohung ist in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts zwar ein neues Phänomen, allerdings war die Menschheit in ihrer Geschichte immer wieder damit konfrontiert. Vor dem Hintergrund einer historischen Erfahrungstiefe sowie einer gegenwartsanalytischen Perspektive wird daher die Corona-Krise theologisch reflektiert:
Wie können historische Einsichten für die heutige Situation theologisch fruchtbar gemacht werden? Auf welche Weise kann angesichts einer solchen Bedrohung von Gott gesprochen werden? Welche Gottesrede in Sprache und Handlung ist in Epidemien oder Pandemien legitim? Welche ethischen, aber auch gesellschaftlichen Herausforderungen müssen im Kontext einer globalen Pandemie mit den Einschränkungen des modernen öffentlichen und religiösen Lebens neu gedacht werden? Auf welche Weise kann und darf Kirche in der Krise hör- und sichtbar bleiben?
Biblische, historische und literarische Perspektiven werden in den Blick genommen, um aus den gewonnenen Erfahrungen der Geschichte theologische, religionsphilosophische, ethische und pastorale Potenziale für Gegenwart und Zukunft zu erkunden, zugleich aber auch die Situation von Theologie und Kirche in der Krise zu reflektieren.
Der Herausgeber:
Joachim Werz, Dr. theol., Kirchenhistoriker, Leiter der Forschungsstelle „Ordensgeschichte seit der Frühen Neuzeit“.