Georg Hermes (1775-1831)

Dahlke, Benjamin/Unterburger, Klaus (Hrsg.)
Georg Hermes (1775-1831)
Rationale Glaubensbegründung, theologische Konflikte und regionale Identitätsbildung im frühen 19. Jahrhundert
 
Auflage
1. Auflage
Umfang
VI und 409 Seiten
Einband
gebunden
Erscheinungstermin
20.06.2024
Bestell-Nr
25033
ISBN
978-3-402-25033-4
Preis
59,00
Georg Hermes (1775-1831), Dogmatikprofessor in Münster und Bonn, wollte gegen den modernen Zweifel und in Auseinandersetzung mit Kant den christlichen Glauben begründen. Sein früher Tod hatte zur Folge, dass viele Werke erst posthum erschienen. Die früh einsetzende Polarisierung in Anhänger und Gegner spitzte sich nach der römischen Verurteilung von 1835 zu. Es kam zu folgenschweren Umdeutungen von Hermesianismus und Antihermesianismus - wichtige Weichenstellungen für die spätere Theologiegeschichte. Regionale Identitätsbildungsprozesse verknüpften sich im Rheinland und in Westfalen damit.

Weitere Informationen

Georg Hermes (1775-1831) war Professor für Dogmatik zunächst in Münster, dann in Bonn. Sein Anliegen bestand in einer rationalen Glaubensbegründung. Gegen den modernen Zweifel wollte er akribisch - in Auseinandersetzung mit Kant und anderen philosophischen Positionen - die Wahrheit des Christentums aufzeigen. Sein überraschender Tod hatte zur Folge, dass viele Werke erst posthum erschienen. Die schon zu Lebzeiten einsetzende Polarisierung in Anhänger und Gegner spitzte sich nach der von seinen Gegnern betriebenen römischen Verurteilung von 1835 zu. Dabei kam es zu folgenschweren Umdeutungen von Hermesianismus und Antihermesianismus. Wichtige Weichenstellungen für die spätere Theologiegeschichte wurden hier vollzogen. Zugleich setzen regionale Identitätsbildungsprozesse ein, die den Katholizismus im Rheinland und in Westfalen prägen sollten. Vorliegender Band möchte diese theologischen Debatten und deren historischen Hintergründe beleuchten und so eine Lücke in der Forschung schließen.

Inhaltsverzeichnis


Georg Hermes, seine Anhänger und Gegner. Eine Hinführung
Benjamin Dahlke/Klaus Unterburger • 1

„Sattelzeit der Moderne“
Eine begriffsgeschichtliche Klärung in theologischer Absicht
Georg Essen • 11

Der Köttersohn aus Dreierwalde
Biographische Grundlagen der Theologie bei Georg Hermes
Norbert Köster • 35

Verteidigung oder Beweis?
Apologetik und Glaubensbegründung bei Georg Hermes
Georg Sans SJ • 71

Die Auseinandersetzung mit Immanuel Kant bei Georg Hermes
Margit Wasmaier-Sailer • 97

Die spezielle Dogmatik bei Georg Hermes
Thomas Marschler • 117


Die „Idee eines vollständigen und wissenschaftlichen Studiums
der Theologie“. Zum Studir-Plan von Georg Hermes
Leonhard Hell • 149

Die Formierung katholischer Universitätstheologie im
Königreich Preußen und der Hermesianismus
Benjamin Dahlke/Michael Ströhmer • 161

Hermesianismus – Netzwerke, Positionen, Entwicklungen
Klaus Unterburger • 201

Rheinland und Preußen. Regionale und konfessionelle
Identitätsbildungsprozesse und ihre Verschränkungen mit dem
hermesianischen Streit
Elias H. Füllenbach OP • 223

Georg Hermes und die Priesterausbildung im Rheinland – oder:
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen
Helmut Rönz • 285

Taube gegen Adler
Heinrich Klees (1800-1840) Kampf gegen den „Hermesianismus“
Dominik Heringer • 305

Der Hermesianismus und das Erste Vatikanische Konzil
Benjamin Dahlke • 331

Der innerkatholische Kampf um die Wende zum Subjekt
Von Kant und Hermes über Günther zum Altkatholizismus
Andreas Krebs • 361

„…dass er das Höchste wollte“.
Historisierung und Rehabilitierung von Georg Hermes (1775-1831)
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Keywan Klaus Münster • 381

Personenregister • 403
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