Die Landwirtschaft ist von existenzieller Bedeutung. Deutschlandweit erzeugen rund 263.000 landwirtschaftliche Betriebe Waren im Wert von rund 50 Milliarden Euro im Jahr. Die Bruttowertschöpfung inklusive der sogenannten vor- und nachgelagerten Bereiche addiert sich sogar auf 218 Milliarden Euro. Selbst in Nordrhein-Westfalen, dem mit knapp 18 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Bundesland, sind 42 Prozent der 34.000 Quadratkilometer Fläche landwirtschaftlich geprägt. Das Agrarland Deutschland ist vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt. Die Struktur des ländlichen Raums unterliegt stetiger Veränderung, die Zahl der Betriebe, zumal der Familienbetriebe, nimmt ab. Das museale, gelegentlich verklärte Bild vom Landwirt ändert sich radikal. Er ist nicht mehr nur Nahrungsmittelproduzent, betreibt Ackerbau und Viehzucht, sondern ist auch Rohstofflieferant, Betreiber von Windkraft- und PV-Anlagen und Landschaftspfleger. Vor dem Hintergrund des Klimawandels kümmert er sich zunehmend um Artenvielfalt und Artenschutz, um Natur- und Umweltschutz, die Pflege des ländlichen Raums, um Tierwohl und verminderten Dünger-Einsatz. Die Aufgaben für das Agrarland Deutschland sind vielfältig. Zahlreiche Interessengruppen spielen einflussreiche Rollen, von der Europäischen Union über die nationalen Verbände (z.B. Bauern-, Umwelt-, Verbraucherorganisationen) bis hin zu Bundes- und Landesbehörden.
Dieser Band verdeutlicht die Vielfalt der unterschiedlichen Strukturen, Akteure und Positionen, um allen Leserinnen und Lesern eine breit gestützte Meinungsbildung zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
Norbert Robers
Editorial
S. 7–10
Merle Mushardt
Mit hochwertigen Angeboten neue Gäste gewinnen
S. 11–18
Theresa Schmidt
Einander zuhören, gemeinsam Lösungen suchen
S. 19–26
Pascal Grohmann
Gemeinleistungen und Zukunftsmodelle honorieren
S. 27–36
Anna Gericke
Solange wie möglich mit Tieren und auf dem Feld arbeiten
S. 37–42
Stefan Ewert
Förderung des ländlichen Raums für mehr Chancengleichheit
S. 43–48
Matthias Mumme
Wenn der Landwirt zum Controller wird
S. 49–62
Anne Hamester
Tiere brauchen Platz, Ruhe und Beschäftigung
S. 63–70
Zazie von Davier
Die Lebenssituation von Frauen in der Landwirtschaft
S. 71–82
Jörn Krämer
Strukturbrücken auf den Äckern fördern die Artenvielfalt
S. 83–90
Regina Böckenhoff
Für Innovationen braucht man einen freien Kopf
S. 91–98
Hans-Heinrich Berghorn / Jens Lönneker
Mit Mut und Selbstbewusstsein die Wagenburg verlassen
S. 99–108
Sandra Krengel-Horney / Til Feike / Lorenz Kottmann / Andreas Stahl
Klimawandel bringt Chancen und Risiken mit sich
S. 109–116
Laurie Breuer / Andreas Eisen
Etabliert und zukunftsweisend
S. 117–126
Johannes Joslowski
Die Energiewende aktiv mitgestalten
S. 127–134
Sonja Medwedski
Unter uns verbirgt sich ein kostbarer Schatz
S. 135–144
Hubertus Beringmeier
Tierwohl und Umweltschutz miteinander in Einklang bringen
S. 145–152
Autorenverzeichnis
S. 153–154