Mazarin (1602–1661)

Malettke, Klaus
Mazarin (1602–1661)
Diplomat des Papstes, Kardinal, „Premierminister“ des französischen Königs, Mitgestalter Europas um die Mitte des 17. Jahrhunderts
 
Auflage
1. Auflage
Umfang
XII und 989 Seiten
Einband
Ebook PDF
Erscheinungstermin
13.08.2024
Bestell-Nr
25063
ISBN
978-3-402-25063-1
DOI-Nummer
10.17438/978-3-402-25063-1
Preis
89,00
Mazarin (1602–1661), Nachfolger Richelieus (1585–1642), leitender Minister unter Ludwig XIII. (1610–1643), „Premierminister“ unter der Regentin (1643–1651) Anna von Österreich und bis 1661 unter Ludwig XIV. (1643–1715), war während seines Ministeriats immer wieder heftiger Kritik, xenophoben Angriffen und persönlichen Verleumdungen ausgesetzt. Auch nach seinem Tod und in der folgenden Historiographie änderte sich daran zunächst nichts Wesentliches. Die Wende zu einer wissenschaftlich angemessenen Würdigung setzte erst Ende der 1870er-Jahre mit den grundlegenden Forschungen des renommierten französischen Historikers Adolphe Cheruel (1809–1891) ein. Aber trotz aller Fortschritte, welche die einschlägige französische und internationale Forschung inzwischen gemacht hat, findet man auch noch in den neuesten Mazarin-Biographien und Studien Stellungnahmen und Urteile, die der sehr facettenreichen Persönlichkeit dieses Staatsmannes und seiner Lebensleistung nicht gerecht werden. Erstaunlicherweise haben auch französische Autoren und Autorinnen Mazarins Außenpolitik und das Agieren der französischen Diplomaten während der Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück (1644–1648) nicht angemessen gewürdigt, obwohl ihnen die französischen Verhandlungsakten in den „Acta Pacis Westfalicae“ und in den „Papiers de Richelieu“ sowie einschlägige deutsche Forschungsergebnisse verfügbar waren. Auch wurden die neuesten Forschungserkenntnisse zum „Pyrenäenfrieden“ (1659) in den jüngsten Publikationen kaum bzw. nicht hinreichend berücksichtigt. Richelieu und Mazarin haben nicht nur das Frankreich ihrer Zeit maßgeblich geprägt und die Grundlagen geschaffen, auf denen Ludwig XIV. sein Reich zur präponderierenden Großmacht im Europa der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erheben konnte, sondern sie haben auch das europäische Staatensystem ihrer Epoche wesentlich mitgestaltet. Dieses nicht zu bestreitende Verdienst Mazarins wird nicht dadurch gemindert, dass er sich beim zielstrebigen Aufbau seines immensen Vermögens immer wieder Mitteln bedient hat, die selbst zu seiner – in dieser Hinsicht recht laxen – Zeit nicht nur sehr diskutabel, sondern auch illegal gewesen sind.
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