Menschen leben heute 30 Jahre länger als noch vor 100 Jahren und ihre Biographien sind kaum mehr vorgezeichnet in der pluralen Gesellschaft. Die Lebensverläufe sind deswegen zugleich länger, unterschiedlicher und unsicherer. Dies stellt uns vor neue Probleme, etwa hinsichtlich des Arbeitsmarktes, der Altersvorsorge und der Pflege: Wir brauchen daher eine Lebenslaufpolitik. Die Beiträge des 53. Bandes des Jahrbuchs für Christliche Sozialwissenschaften diskutieren interdisziplinär die Herausforderungen, die in einer Gesellschaft des langen Lebens beobachtet werden können. Sie skizzieren sozialwissenschaftlich fundierte und christlich-sozialethische Leitideen zur praxisrelevanten Orientierung für die Politik.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
S. 9–16
I. Sozialethik für eine Gesellschaft des langen Lebens
a) Ouvertüre
Eva M. Welskop-Deffaa
Lebenslaufpolitik – Anforderungen an Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit in einer Gesellschaft des langen Lebens
S. 17–36
Carsten Wippermann
Wandel von Lebensverlaufsmustern – Herausforderungen für politisches Handeln
S. 37–56
Michael Kühn
Bundesagentur für Arbeit: Personalpolitik ist lebensphasenorientiert
S. 57–74
b) Forschungsbeiträge
Marianne Heimbach-Steins
Verantwortung ermöglichen, Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit fördern: Zur sozialethischen Rezeption der Lebenslaufperspektive. Eine Bestandsaufnahme in programmatischer Absicht
S. 75–106
Bernhard Laux
Wandel von Generationenverhältnissen – sozialpolitische Herausforderungen der Generationengerechtigkeit
S. 107–138
Stephan Meder
Individualisierung von Lebensverläufen und Verantwortungskooperationen. Herausforderungen eines geschlechtergerechten Ehe-, Partnerschafts- und Familienrechts
S. 139–170
Uta Meier-Gräwe
Die Systemrelevanz generativer Sorgearbeit. Oder: Was kommt nach dem Töchterpflegepotential? Gendersensible Lebenslaufpolitik als Instrument zur Bewältigung des demographischen Wandels und zur Ermöglichung von Verantwortung im Lebensverlauf
S. 171–192
II. Forschungsbeiträge zur Sozialethik
Jochen Ostheimer
Über die gesellschaftstheoretische Offenheit des Subsidiaritätsprinzips
S. 193–220
Martin Schneider
Spatial turn in der christlichen Sozialethik. Ein Plädoyer
S. 221–246
III. Berichte und Mitteilungen
a) Statistik
Bernhard Emunds / Silke Lechtenböhmer
Zur Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Katholischen Theologie
S. 247–294
b) Tagungsberichte
Arnd Küppers
Sozialethik in postdemokratischen Zeiten. Bericht über das 13. Berliner Werkstattgespräch der Sozialethiker(innen) 2012
S. 295–302
Sebastian Zink / Daniela Kirmse / Stefanie Wahl / Andreas Fisch
Arbeit – ein Schlüssel für soziale Gerechtigkeit!? Bericht zum 21. Forum Sozialethik
S. 303–306
Hermann-Josef Große Kracht
„Ist der deutsche Sozialversicherungsstaat am Ende?” Bericht zu den 2. Heppenheimer Tagen zur christlichen Gesellschaftsethik
S. 307–314
c) Mitteilungen
Qualifikationsarbeiten in der deutschsprachigen katholischen Sozialethik
S. 315–326
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes
S. 327–328